(M)ein Geständnis
Ich hatte mich verliebt. Hals über Kopf. Ohne so recht zu wissen, worauf ich mich überhaupt einließ. Doch mein Bauchgefühl sagte: Alles IST gut. Alles WIRD gut. Nach nur einem Cappuccino sagte ich: „Ja“. – „Ja“, um ein ganz besonderes Fest bei ihm zu feiern. „Ja“, um immer wieder zu ihm zurückzukehren.
Was der Mann an meiner Seite dazu sagte? Er ließ mich gewähren. Denn: Er teilte meine Begeisterung, seit er von ihm erfahren hatte: Dem Gidibauer.
Der Gidibauer ist ein kleiner Landgasthof im Bayerischen Wald. Etwa 20 Kilometer von Passau entfernt, am Rande von Hauzenberg gelegen, steht er auf einer kleinen Anhöhe: Ein landwirtschaftlich genutzter Vierseithof aus dem 18. Jahrhundert, der in den 1990er Jahre behutsam zu einem Gasthof sowie einem kleinen Naturhotel umgewandelt wurde.
Was so außergewöhnlich ist am Gidibauer? Das hohe Qualitätsbewußtsein in der Küche. Die ganz persönliche Atmosphäre im Haus. Der individuelle Charme des Gesamtkonzepts. – Für seine Küche wird der Gidibauer regelmäßig in einschlägigen Gastroführern erwähnt und ausgezeichnet. Für das wohlige Wohlfühl-Gefühl sorgt die ganze Familie Ertl, in deren Besitz sich der Hof seit mehr als 200 Jahren befindet. Und den besonderen Reiz, der von dem denkmalgeschützten Landgasthof ausgeht, spüre ich jedes Mal, wenn ich durch die kleine Holztür in den großen Innenhof trete.
Der Vierseithof ist ein Hingucker. Die Region um Hauzenberg ist berühmt für ihren hochwertigen Granit. Und der Gidibauer ist ein besonders schöner Vorzeige-Granit-Bau. Auffällig: Die Wertschätzung für das Regionale. Damit kann man mich ja ködern. Egal, ob Eichenholzdielen und Inneneinrichtung oder Tisch- und Vorhangstoffe – vieles stammt von regionalen Handwerkern. Hier ist nichts aufgesetzt, sondern alles authentisch. Natürlich setzt sich das auch auf dem Teller und im Glas fort: Es gibt hofeigenes Rind, die Weine kommen überwiegend aus Deutschland und vor allem Österreich.
In den zurückliegenden Jahren sind wir immer wieder zum Gidibauern gefahren. Allein, mit Freunden, oder eben gleich mit einer größeren Gästeschar. Um gut zu essen, zu feiern und zu schlafen.
Der Gidibauer ist für uns auch ein wunderbarer Ausgangspunkt für kleine Kultur-Touren (nach Passau, zu diversen Handwerkern oder ins Hauzenberger Granitmuseum) und natürlich für Outdoor-Aktivitäten im südlichen Bayerischen Wald. Rund um Hauzenberg gibt es viele Berg- und Tal-Wege, so dass wir nach dem Frühstück nur vor die Gasthof-Tür treten brauchen. Außerdem ist das Dreiländereck mit Tschechien und Österreich in etwa 45 Minuten zu erreichen. – Im Sommer lassen sich schöne Wanderungen und Radtouren unternehmen, im Winter geht’s dann auf Schneeschuhen oder Ski weiter.