Gedanken am Wege Vermischtes

Schnee von morgen

Die Sache mit den Neujahrs-Vorsätzen

Der Gedanke ist verlockend: Das neue Jahr liegt wie eine Tabula rasa vor uns. Wir dürfen sie ganz neu beschreiben. Ganz nebenbei können wir Gewohnheiten und Marotten, die wir für uns als erheblichen Fehler, als olles Übel, als ungeliebtes Laster ausgemacht haben, in der nächsten Runde besser machen. So weit so toll.

Dennoch: Vorsätze für’s neue Jahr? Bessere noch dazu? Klar, der Zeitpunkt scheint ja auch aus anderem Grund ganz günstig: Nach Weihnachten ist’s tatsächlich ruhiger, für einige Tage können wir wirklich die vielbeschworene stade Zeit erleben. Draußen verpassen wir nichts, stattdessen können wir uns auf unser Inneres konzentrieren. Auf uns selbst. Auf die Beziehungen mit den uns wichtigsten Menschen. Auf das große Ganze. Wir können Pläne schmieden, Veränderungen anzugehen. Blöd nur, dass wir spätestens in der zweiten Januarwoche wieder alles vergessen haben, kaum dass wir einige Tage im gewohnten Alltag stecken.

Wozu also genau zu Jahresbeginn so eine Veränderung? Es gibt ja genügend andere Momente, um neue Vorsätze anzugehen: Den eigenen Geburtstag zum Beispiel. – Neues Lebensjahr, neues Spiel. Oder den Sommerurlaub. – Mit etwas Glück bringt auch der genügend Ruhe mit sich, um mal das eine oder andere zu überdenken. Oder wie wär’s mit der Gipfelpause auf der nächsten Wanderung? – Einfach mal: Smartphone auslassen. Nicht reden. Nachdenken. Über sich. Über die Welt. Über sich in der Welt.

Zum Beispiel ließe sich über die Frage nachdenken, ob die bis weit hinauf grünen Berge in diesem Jahr einfach eine Laune der Natur oder Anzeichen eines langfristigen Klimawandels sind. Darüber, ob’s auf dem Riedbergerhorn in Zeiten immer grünerer Winter (oder zumindest: immer grünerer Weihnachten) eine neue Skischaukel braucht. Über den Sinn von geschützten Birkhühner und den Sinn von schützendem Bergwald könnten wir sinnieren. Über Hunderttausende, die im Winter weiße Berge genießen wollen. Auf Schneekanone komm raus. Auf der Piste. Oder daneben. Auch dort, auf Schneeschuhen und Tourenski, allmählich in Massen.

Wir könnten also nachdenken über Menschenmassen im Allgemeinen. Und über Touristen im Speziellen. Besonders unbequem: Über uns selbst als Tourist. Denn jeder ist Tourist. Fast überall.

Wir könnten nachdenken über Dinge, die wir tun. Oder auch nicht tun. Als Einzelner. Als Käufer oder Nicht-Käufer. Als Nutzer oder Nicht-Nutzer. Als Wähler. Wir könnten nachdenken über die Frage, wem was schadet. Und wem was nützt.

Und dann gehen wir einen ersten klitzekleinen Schritt auf unserem ganz eigenen neuen Kurs. – Ab dem 1. Januar. Oder ab jedem x-beliebigen Tag im Jahr.

 

Der WWF Deutschland hat gefragt: Brauchen wir bessere Vorsätze? Noch bis zum 21. Januar 2016 haben Blogger die Möglichkeit, sich über Neujahrs-Vorsätze Gedanken zu machen und mit einem eige­nen Beitrag an der Blogparade teil­zu­neh­men. In den Sozialen Medien auch unter dem Hashtag #bessereVorsätze zu finden. 

 

Alles fließt

 

 

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