Nachösterlicher Morgen im Olympiapark
Viel zu selten schaffe ich es in letzter Zeit, eine Runde in den Olympiapark zu gehen. Dabei sind es von meinem Schreibtisch dorthin nur ein paar Radl- oder Gehminuten. Da hilft auch das Angebot der Nachbarn nichts, die mit ihrem Magyar Vizsla so gut wie jeden Tag vorbei spazieren und schon längst meinten, dass ich mich ihnen in der Mittagspause doch einfach anschließen solle.
Doch mittags kann ich mich vom Schreibtisch eher schlecht losreißen. Morgens, noch bevor ich also richtig starte, geht das besser.
Heute war einer dieser Morgen: Den zweiten Tee gekocht und während dessen den Computer hochgefahren. Schreibtischlampe angeschaltet, eine Kerze angezündet. – Das graue Licht, was von draußen hereindrang, ließ schließlich eher an Dezember und Vor-Weihnachtsstimmung als an April und Nach-Ostergefühl denken.
Wenn da nicht alles in Blüte stünde: Die Lärchen haben ihr frisches Grün ausgetrieben, die Apfelbäume leuchten zartrosa, Magnolien sind mitunter prächtig dunkelrot. Gelb die Narzissen, blau die Hyazinthen.
Und dann: Eine Ladung Weiß.
Ein bisschen Schnee. – Nicht weiter außergewöhnlich. Und manchmal eben doch.