3+1 Ausflugstipps
Die Begriffe „Unteres Odertal“ und „Vogelwelt“ müssen an und für sich ganz automatisch im gleichen Atemzug genannt werden. Denn bei einem Besuch im Nationalpark gibt kein Vorbei an den Enten und Gänsen, Schwänen und Kranichen.
Die Landschaft links und rechts der Oder gehört zu den letzten naturnahen Flussauen Mitteleuropas. Auf langen Strecken gibt’s hier nichts. Außer Natur. Weshalb der Besuch zu jeder Jahreszeit reizvoll ist.
Tipp 1: Einmal Deichgraf sein
Zentrale Nationalpark-Anlaufstelle für die meisten Besucher ist Criewen, außerhalb von Schwedt gelegen. Von Criewen aus kannst du gut in viele Wander- und Radwege einsteigen.
In den letzten Jahren wurde der Gutshof im Ort rekonstruiert und zum Nationalparkzentrum ausgebaut, das auch eine kleine Ausstellung beherbergt. Anschaulich: Ein Poldermodell. Hier kannst du ausprobieren, wie das ausgeklügelte Poldersystem im Unteren Odertal funktioniert: Wehre öffnen, Polder fluten, Deiche und damit Ortschaften schützen! – Nicht nur für Kinder spannend.
Ein paar Schritte in der Ausstellung weiter kannst du dich außerdem wie Nils Holgersson fühlen: Einfach auf eine Holzgans steigen und im Film über die gefluteten Polder schweben.
Tipp 2: Wisente schauen
Wir bleiben in Criewen. In der Nähe des Nationalparkzentrums gibt es seit dem Sommer 2012 eine Wisentweide. Die kleine Herde besteht aus je zwei Kühen und zwei Bullen. Im Sommer 2014 kam das erste Junge im großen Freigehege auf die Welt. Das Gelände ist groß und hügelig. Daher kann es mitunter schwer sein, die stattlichen Tiere zu entdecken. Vor allem, wenn sie im Gras liegen.
Ziel des Projekts ist es übrigens, die Wisente – den europäischen Bison – im Nationalpark wieder heimisch werden zu lassen.
Tipp 3: Auf den „Fliegenden Kranich“ steigen
Den Beobachtungsturm „Fliegender Kranich“ erreichst du am einfachsten von Stützkow aus:
Über die Brücke (der Hohensaathen-Friedrichsthaler Wasserstraße) gehen, dem Deichweg nach rechts/Südost folgen, an der nächsten Kreuzung links Richtung Oder halten. Hinter einem Kiefernwäldchen taucht der Beobachtungsturm bald auf. Er ist 14 Meter hoch; sein Dach erinnert tatsächlich irgendwie an … richtig: einen fliegenden Kranich. Als Holz-Origami-Version. Am besten hast du bei deinem Besuch ein Fernglas dabei, um weit in die Polder und über die Oder zu schauen.
Statt von Stützkow kannst du zum Turm alternativ über einen etwas längeren Weg vom Nationalparkzentrum in Criewen gelangen (einfache Strecke ca 7,5 km).
In der Nähe des Beobachtungsturms befindet sich auch eines der Wehre. Je nach Wasserstand der Oder ist es geschlossen oder geöffnet. Die Polder auf der anderen Seite werden trocken gehalten oder geschwemmt.
Zusatztipp:
Es lohnt sich übrigens, wenn du ein Rad dabei hast. So kannst du zum einen mehr Kilometer im Nationalpark „abfahren“. Außerdem hast du schon während der Anreise die Möglichkeit, die landschaftlichen Gegensätze & Reize der nordöstlichen Uckermark zu erleben. Fährst du beispielsweise mit dem Zug von Berlin Richtung Schwedt, kannst du schon in Pinnow („Nationalparkbahnhof“) aussteigen. Durchs Dorf und über einen wieder gut instandgesetzten Feldweg nach Felchow, von dort aus weiter nach Schöneberg und hinein in den Nationalpark.
Gut zu wissen: Verlass dich nicht allzu sehr auf eine engmaschige touristische Infrastruktur. Cafés oder Restaurants wirst du in vielen der zumeist kleinen Gemeinden vergeblich suchen. Am besten hast du zumindest ausreichend Wasser, etwas Obst und einen Müsliriegel dabei. Derart gerüstet kannst du dann auch ganz nach Belieben anhalten und deine Pause mitten in der Natur genießen.
Karte: Nationalpark Unteres Odertal – Topographische Freizeitkarte (1:50.000) vom Landesvermessungsamt Brandenburg