Eine sommerliche Lamawanderung
Wenn’s überhand nehmen sollte … mach eine kurze Pause und versink in Checkos Auge“, meinte sie.
Gesagt, getan. – Tatsächlich hilft so ein kurzer Moment, sich kurz aus dem Arbeitsalltag rauszunehmen. Und unweigerlich zu grinsen. Bei der Erinnerung an einen außergewöhnlichen Ausflug an die Isar. Bei der Erinnerung an entzückende Begleiter auf leisen Sohlen.
Namentlich Camille, Checko und Coco sowie Merlin und Pepino. – Fünf Lamas, die gemeinsam mit vier Alpakas auf dem Glaswinklerhof bei Bad Tölz ihr Zuhause haben. Ein jeder von ihnen ist ein Charakterkopf: Der eine auf Anhieb lustig und frech, der andere zunächst skeptisch und distanziert. Allesamt unaufdringlich und ruhig in ihrer Art.
Ziel unseres Ausflugs war die Isar. Bevor es losging, gab es noch das kleine Lamawandereinmaleins:
Da wäre zum einen der zunächst seltsam erscheinende Tipp, »sein« Lama während des Wanderns nicht großartig anzusehen. Ist aber verständlich, wenn man erst mal weiß, dass das Lama irritiert ist, sobald der zweibeinige Wanderkumpane in die eine Richtung läuft, während er in die andere Richtung schaut. Zum anderen noch der Hinweis, wie sich das Lama am sichersten führen lässt: in der einen Hand der Führstrick, diesen dann mit der anderen fixieren, ohne die Hand darin einzuwickeln. Sollte das Tier doch mal ausnahmsweise losrennen – und sie können rennen! –, dann einfach loslassen. Sein Lamaherdentrieb würde es schnell wieder zum Wandertrupp zurückkommen lassen.
Wobei der andere Fall zumindest im Sommer viel wahrscheinlicher ist: Am liebsten würden die Tiere immer wieder eine Pause einlegen, um an einem saftigen Strauch oder am frischen Klee zu zupfen. Weshalb Regel Nummer drei ins Spiel kommt: die Tiere so führen, dass sie bis zur gemeinsamen Rast möglichst nirgends naschen. So ganz vermeiden lässt sich das oft doch nicht. Mitunter heißt es dann, sich den Dingen zu fügen und gemeinsam mit den Lamajungs stehen zu bleiben.
Merke: Eine Auszeit beginnt mitunter eben mit einem Lamasturkopf.
Zur Isar sind wir natürlich auch noch gelangt, wo kurzerhand auch eine passende Pausenwiese gefunden war. Und schnell war klar: So eine Lamawanderung ist die ganz besondere Art der Isar-Lust!
Gut zu wissen
Hin & Weg: Mit dem Auto bis zum Glaswinklerhof (Glaswinkl 111 in Wackersberg); die Vierbeiner von Nadine und Sepp vom Alpaka-Lama-Team haben dort ihr Zuhause.
Dauer: Ein paar Stunden oder noch viel besser: ein Tag. Die einfache Wegstrecke zur Isar sind etwa vier Kilometer. Falls es nicht ganz so weit sein soll, gibt es jede Menge Abkürzer durch Wald und Wiesen. Ist die Lust auf ein ganz großes Abenteuer geschürt, sind andererseits auch Mehrtagestouren drin.
Beste Zeit: Ganzjährig möglich.
Ausrüstung:Brotzeit für die Pause an der Isar – die Lamas freuen sich dabei über ein Stück Apfel.
Alpakas statt Lamas: Gerade, wenn (kleinere) Kinder dabei sind, ist es eine Überlegung wert, statt mit Lamas mit Alpakas zu wandern. Allein schon wegen der Größe ist es für Kinder mitunter einfacher, selbst ein Tier zu führen. Einen ganz besonderer Alpaka-Trupp ist übrigens westlich von München, an der Weilachmühle, daheim.
Mit Nadine vom Alpaka-Lama-Team Tölzer Land war ich während einer Buchrecherche unterwegs.