Zwischen Berchtesgaden und Lienz

Weitwandern. Gipfelsammeln. – Sicher ist es eine Frage von Geschmack, Prioritäten und auch Möglichkeiten (wetterbedingt wie konditionell), beides miteinander zu kombinieren. Wandert man über den Alpenhauptkamm, dann weist früher oder später ein Hinweisschild vom eigentlichen Weges zu einem Berg, der mit einer Drei vor dem Tausenderpunkt lockt. So auch bei der Alpenüberquerung von Berchtesgaden nach Lienz.

Vor allem drei Gipfel – Spielmann, Böses Weibl und Petzeck – lassen sich auf der Wanderung von Oberbayern nach Osttirol quasi nebenbei auf dem Weg von Hütte zu Hütte einbauen:

Spielmann (3.027m)

Steht man bei der Wanderung an der Unteren Pfandlscharte und hat zusätzliche knapp zwei Stunden Zeit, dann ist ein Abzweig Richtung Osten genau genommen unumgänglich. Über den Westrücken geht es durch Schrofen auf den Spielmann, der wie ein großer Schotterhaufen wirkt. Der Weg ist klar ersichtlich, zwischendurch gibt es an ganz kurze Steilstufe, für die man für zwei, drei Schritte die Hände zur Hilfe nehmen muss. Direkt unter dem Gipfel dann noch eine etwa zehn Meter lange seilversicherte Passage einen Felsblock hinauf, um eine letzte Felsnase herumgeschoben und schon steht man am Gipfelkreuz. Von da die Sicht auf den Großglockner genießen!

Anforderungen: Schwer. Schwarzer Weg.

Böses Weibl (3.121m)

„In der ganzen Schobergruppe gibt es nur wenige Dreitausender, die man so einfach erwandern kann. Am sanft ansteigenden Normalweg gibt es kaum eine Stelle, wo man abkugeln könnte. Man kann diesen Berg sozusagen >mit den Händen im Hosensack < machen, trotz seiner beachtlichen Höhe“, hieß es in einem in die Jahre gekommenen Bergbuch auf der Glorerhütte. Gut, das mit den Händen würde ich wohl anders ausdrücken; bei Idealbedingungen in jedem Fall ein toller Panoramaberg. Nur eben bei schlechtem Wetter, das glaubt man gern, wird’s am Bösen Weibl durchaus fix ungut.

Anforderungen: Mittel. Roter Weg.

Petzeck (3.282m)

Von der Wangenitzseehütte ist der höchste Gipfel der Schobergruppe in etwa 2,5 bis 3 Stunden erreicht. Als heikelste Stelle auf dem Weg von Süden auf den Berg lässt sich eine seilversicherte Passage um einen recht markanten Rücken bezeichnen, der knapp 30 Minuten von der Hütte entfernt ist. Danach steigt der Weg durch ein zunächst recht weites Kar, das nur zum Schluss steiler wird, bevor ein Plateau erreicht ist und ein Firnfeld überquert werden muss. Danach noch mal durch viel Stein den Weg bis zum Gipfel suchen.

Anforderungen: Schwer. Schwarzer Weg.

Apropos Gepäck

Am besten wandert es sich mit leichtem Gepäck auf die Gipfel. Den Rucksack einfach „unten“ stehen lassen – an der Unteren Pfandlscharte, im Gernot-Röhr-Biwak bzw. in der Wangenitzseehütte – und von dort jeweils mit nur dem Nötig(st)en weiter.

Alpenüberquerung in der Schobergruppe, am Bösen Weibl
Gernot-Röhr-Biwak

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