Bergauf Hier & da hin

Grinsebacke auf der Lüsner Alm

Kreuzwiesenalm

Besondere Momente auf dem Weg von München nach Venedig (I)

Schon auf den ersten Metern war mir klar: Heute würde einer jener besonderen Tage unserer „München-Venedig-Nummer“ sein, an die ich mich lange erinnern würde. Für immer vielleicht.

Wahrscheinlich lag’s vor allem auch daran, dass wir 48 Stunden vorher nicht im Traum daran gedacht hätten, schon so bald unter gleißender Sonne zu stehen. Das war auf dem Pfitscher Joch; und der Schneeregen peitschte horizontal am Rifugio Passo di Vizze vorbei.

Nun also Hochsommer von seiner schönsten Seite. Bereits am Morgen die Gewissheit: An Pausen müssen wir heute nicht knapsen. Denn wir haben genügend Zeit. Und bei der Wärme würden wir es auch mehr als nur zehn ruhige Rast-Minuten aushalten. Außerdem werden wir schon beim Start in den Tag mit einer Fernsicht vom Feinsten belohnt.

Der Wirt auf der Ronerhütte hatte uns den Tipp gegeben, unbedingt über das Astjoch zu gehen. Es sei nur ein kleiner Umweg. Und wir stellen fest: Was für ein lohnender!

Man hat eh von vielen Stellen auf der Lüsner Alm ein grandioser Blick. Auf dem Astjoch steigert sich das noch mal. So dass ich vor lauter Bergpanorama das breite Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekomme: Auf der einen Seite der Alpenhauptkamm, und damit das, was schon hinter uns liegt. Auf der anderen Seite die Dolomiten, in den es bald hineingehen würde. Und weiter hinten im Westen die Adamellogruppe & Co. Wohin nur schauen …?

Zillertaler Alpen
Astjoch-Gipfel

Tipps:

Die Überquerung der Lüsner Alm dauert einen Tag und gleicht einem entspannten Spaziergang. Es geht nur unwesentlich hoch und runter über sanfte Hügel. – Ein angenehmer Ausgleich zu den Höhenmetern der letzten Tage. Wer etwas Zeit mitbringt, kann von den „Original-Etappen“ abweichen.

Für die Übernachtung haben wir dazu (statt auf der Kreuzwiesenalm) die charmante Roner Hütte und die moderne Maurerberghütte gewählt; beide Hütten haben wir im Sommer 2015 mit sehr engagierten Wirtsfamilien, wunderbar schmackhaftem Essen und hübschen Zimmern erlebt.

Besonders bei gutem Wetter ist also der Abstecher über das Astjoch zu empfehlen. Dazu statt der Ausschilderung zur Kreuzwiesenalm der zur Starkenfeldhütte (und weiter zum Astjoch) folgen. Mit seinen 2.194 Metern an und für sich nur unwesentlich über die restliche Lüsener Alm herausragend, bietet sich hier eine fantastische Aussicht. Am Gipfelkreuz hilft ein hübscher Steinkreis beim Benennen der vielen (unbekannten) Berge. Das Astjoch eignet sich auch sehr gut für Sonnenaufgangs- oder -untergangs-Wanderungen.

Die Orientierung auf der Lüsner Alm ist tatsächlich an manchen Stellen komplizierter als man denken sollte. – Es gibt einfach so viele Wanderwege … Wer beispielsweise vom Astjoch wieder auf den empfohlenen Weg gelangen möchte, muss nicht zwingend über die Kreuzwiesenalm gehen, sondern orientiert sich über den Astjoch-Sattel direkt zum Campill. Und spart sich damit ein Runter und Hoch … und ein paar überflüssige Höhenmeter.

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