Wer „München“ sagt, muss auch „Berge“ sagen
Klar, München und Berge gehören für viele in der Landeshauptstadt genauso zusammen wie Sommer und Biergarten. Denn vor allem an den Wochenenden stehen wir eher früher als später auf und suchen unsere Glückseligkeit auf einem höheren oder niedrigeren Gipfel, vor allem in den Münchner Hausbergen.
So weit, so normal. Neulich, während der neuerlichen Diskussion um den Abriss des Hauptbahnhofs, fiel mir nun zum ersten Mal auf, dass es auch ganz schön viel Alpen selbst IN München gibt.
Hier also: Alpines Viererlei in München.
#1 – Das Alpenrelief im Hauptbahnhof
Das Gros der Münchner kennt’s nicht. Dabei sind wir garantiert alle schon daran vorbei gegangen. Einmal. Manchmal. Oft. Oder gar täglich. Wo du’s findest? Oberhalb vom Haupteingang, hinter Glas; auf Höhe der Uhr. Das Ding ist: Man kann es nur von außen sehen, nimmt’s aber auch dort schlichtweg nicht wahr. Ein ziemliches Malheur für ein Kunstwerk aus den 50er Jahren, das als frühestes Zeugnis abstrakter Kunst im öffentlichen Raum in München gilt und deshalb denkmalgeschützt ist. Tipp: Ein einigermaßen guter Blick auf das Alpenrelief von Rupprecht Geiger lässt sich am ehesten nachts erhaschen, dann nämlich werden die Leuchtstoffröhren des Kunstwerks angeschaltet.
#2 – Gran Paradiso an der Messe München
Wer – beispielsweise zur ispo – während eines langen Messetags mal frische Luft schnappen und dabei auch noch Berge sehen will, der geht am besten auf die Westseite des Messegeländes: Dort steht im Messesee eine große Vitrine. Mit Bergen drin. Diverse Bergstöcke, um genau zu sein – Zugspitze und Mont Blanc, Großglockner und Watzmann … Die Assoziationen vom Künstler Stephan Huber drehen sich um Landschaft und Identität. Mehr dazu hier.
#3 – Jubiläumsgrat und Notbiwak auf der Praterinsel
Der kleine Garten rund um das Alpine Museum in München strahlt von jeher eine ganz eigene Stimmung aus. Wie eine kleine Ruheoase mitten in der hektischen Großstadt liegt sie in der Isar. Der Eindruck wird einmal mehr unterstützt, seit hier auch der Jubiläumsgrat zu finden ist. Natürlich nur im kleinen Nachbau des Wetterstein-Vorbilds. Der Notbiwak indes ist echt. Er bot – bis er vor einigen Jahren ersetzt wurde – auf dem Gratweg zur Zugspitze im Fall der Fälle Unterkunft. Reinschauen lohnt sich …
# 4 – Straßen wie Berge
Hochwannerstraße, Wankstraße, Waxensteinstraße & Co – Nirgends passen diese Münchner Straßennamen wohl so gut hin wie in den Südwesten der Stadt. Gleich nebenan beginnt die Autobahn Richtung Garmisch. Näher lässt sich in der Landeshauptstadt den Alpen wohl nicht kommen. Außer … Im Münchner Osten, dort geht’s ebenfalls auf die Berge: Blombergstraße, Unnützstraße und Sonnwendjochstraße liegen in trauter Nachbarschaft von Bergen, die die Welt bedeuten: Großvenedigerstraße, Matterhornstraße und Himalajastraße. Allein wegen der Namen würde manch einer sicher gerne dort wohnen …
Dir fallen andere Beispiele rund um „die Berge in München“ ein? – Her damit in den Kommentaren! Ich bin gespannt, was die Stadt sonst noch Alpines zu bieten hat.
Dieser Artikel ist Teil einer Blogparade der Ironblogger München. Zum Thema „München“ stellt dabei jeden Tag ein anderer Blogger einen Ausschnitt aus seinem ganz persönliches München vor. Gestern hat Claudia geschrieben: München – es hat ein bisschen gedauert. Den Staffelstab übergebe ich nun an Svenja, die beim Stichwort „München“ so richtig ins Schwärmen kommt.
Steffi hat in ihrem Blog Gipfelglück die Idee dieses Beitrags fortgeführt und fragt: Wie viel „Berg“ steckt in München?
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