Ein Wochenende am Blaueis
Männer mögen (Mohn-)Kuchen! Wie ich darauf komme? – Ich war auf der Blaueishütte und zähle nun eins und eins zusammen.
Zum einen: Die Blaueishütte ist eine Männer-Domäne. Tendenziell. Deutlich. Sehr deutlich … Zum anderen: In der Hütte gibt es eine phantastische Kuchentheke. Mit mühlsteingroßen Zupf-, Apfel- und Mohnkuchen, daneben eine riesige Donauwelle und anderen süße Leckereien.
Noch nicht überzeugt? Dann sprich mal einen Mann an, der auf der Blaueishütte war … „Gab es Kuchen von Frau Hang?“ – So oder ähnlich wird er höchstwahrscheinlich mit wissend-begeistertem Blick fragen.
Und so stellt sich die Frage, ob die Bergsteiger und Kletterer wirklich wegen Hochkalter & Co auf die Blaueishütte gehen, oder nicht doch … wegen des Kuchens!
So lassen sich die Kuchen-Kalorien rund um die Blaueishütte wieder verbrennen:
Erst mal hinkommen – Aufstieg zur Blaueishütte: Auf einfachen Wanderwegen von Hintersee oder von der Pfeifenmacherbrücke und über die Schärtenalm kommend (2,5 bis 3 Stunden). Es geht zumeist auf Forst- und Fahrwegen durch den Wald; an der Schärtenalm gibt es erste freie Blicke ins Tal. Wenige Minuten später geht’s auf einem kurzen, steileren Weg die letzten Meter bis zur Blaueishütte.
Wanderung zum Fuß des Blaueisgletschers: Von der Hütte geht es in etwa 45 Minuten immer leicht bergauf. Zunächst durch Latschen, dann zwischen mitunter riesigen Steinbrocken und Bouldern hindurch, ins Geröll und in den Schnee.
Bergtour auf die Schärtenspitze (ca. 1,5h ab Hütte; alpiner Steig, teils seilversichert, schwarz / leichter Klettersteig; falls eh dabei, schadet ein Helm nicht – ein Stein ist im Auf- und Abstieg schnell losgetreten, auch vom Wanderer über dir): Zunächst Richtung Blaueisgletscher, an einer Pfadgabelung scharf links den roten Markierungen durch’s Geröll folgen und weiter bis zu einem wetterschiefen (aber gut sitzenden) kurzen Leiterchen, das den Einstieg in eine Rinne markiert. Später über Schrofenhänge und weitere Seilversicherungen zum ausgesetzten, recht kleinen Gipfel.
Abstieg von der Schärtenspitze entweder zurück zur Hütte oder über die Eisbodenscharte: Für letztere Variante zunächst einige Meter zurück vom Gipfel absteigen und weiter geradeaus. Die Steigspuren führen direkt am Grat entlang, oder leicht rechts versetzt. Teils seilversichert und immer wieder mit Tiefblicken. An der Eisbodenscharte geht es steil in eine Rinne hinein (seilversichert, bis sich die Rinne weitet und später allmählich erst in Blockwerk übergeht und dann in einer grünen Hochfläche endet. Bis zur Hochalm – von dort kann die Runde Richtung Wimbachgries, Ramsau oder (die Runde schließend) zur Schärtenalm und hinab nach Hintersee beendet werden.
Außerdem: Bergtouren zum Hochkalter oder zur Blaueisspitze unternehmen, unzählige Klettertouren testen (Alpin- und Sportklettern), bouldern – you name it. Auf der Hütte finden viele alpine Kurse und Weiterbildungen statt. Deshalb: Übernachtung frühzeitig reservieren.
Gut zu wissen: Sollte es (vor allem an Wochenenden) auf der Blaueishütte voll und keine Übernachtung mehr möglich sein, bietet sich ein Stückchen weiter unten die privat geführte Schärtenalm als einfaches Ausweichquartier an. Lager für sieben Personen.
Karte: Alpenvereinskarte BY 20 (1:25.000)
Du möchtest noch mehr Fotos von der Blaueishütte sehen? – Dann schau im Blog von Chris vorbei.
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