Buchtipp: Berggenuss statt Höhenangst
Höhenangst macht sich immer im denkbar ungünstigsten Moment bemerkbar. Garantiert. Auch ich bin nicht gefeit vor ihr. Höhenangst kann man haben, man kann sie verlieren oder sie bekommen. Am wichtigsten aber: Man kann was gegen sie unternehmen.
Die Sache mit dem Fallen
Genau genommen hat man ja kein Problem mit der Höhe. Sondern mit dem Fallen. Und eben der Angst davor. Eine Freundin gab mir dem Tipp, dass ich’s doch mal mit dem Klettern probieren soll, um die eine oder andere Unbehaglichkeit am Berg zu überwinden. Das tat ich.
Schon seitdem ich verstanden habe, dass ein Höhenschwindel durchaus normal, ja sogar eine lebens-erhaltende Reaktion des Körpers ist, geht’s leichter.
Systematisch auseinandersetzen kann man sich mit der Thematik auch in diversen Kursen. Oder – vielleicht gerade dann, wenn die Symptome nicht besonders stark ausgeprägt sind – man nimmt sich ein Buch:
Ganz so groß scheint die Auswahl am Markt aber nicht zu sein. Ich habe zu „Berggenuss statt Höhenangst“ gegriffen. Für „weniger ausgeprägte Fälle“ ein gut zu empfehlender Weg.
Das Buch erklärt leicht verständlich die Gründe für Höhenangst. Es erläutert, mit welchen Übungen und Kniffen sich der Höhenangst entgegenwirken lässt. Und es zeigt, dass sich auch im leichten Gelände vieles lernen lässt, das einem in schwierigeren Situationen hilft.
Als ich das Buch aussuchte, hatte ich eigentlich nur die „klassische Höhenangst“ im Kopf, die einem am ehesten im Sommer am Berg begegnet. Um so überraschter war ich dann, dass es im Buch über das Wandern und Bergsteigen hinaus letztlich um alle Spielarten des Am-Berg-Seins geht. Denn, siehe oben, es geht nicht um die Angst vor der Höhe, sondern um die vor dem Fallen: Beim Klettern genauso wie beim Mountainbiken, beim Snowboarden wie beim Skifahren. Oft zeigt äußerlich schon die Körperhaltung an, wie groß die Angst innerlich ist.
Mit allen verschiedenen Facetten des Berggenusses beschäftigt sich das Buch. Und sicher ist es hilfreich, auch nach dem ersten Lesen mit etwas Abstand immer wieder mal in dem Ratgeber zu blättern.
Inhalt oho, Verpackung soso
Daher, wenn’s um den Inhalt geht: Kaufempfehlung. Stilistisch ließe sich hier und da was machen – einige Passagen wiederholen sich, aber die Inhalte passen letztlich. Auch, wer vielleicht sogar über einen Kurs nachdenkt, könnte gut beraten sein, zusätzlich einen Blick ins Buch zu werfen.
Einzig die „Verpackung“ für den Inhalt hat mir nicht getaugt: Einige Bilder sind doppelt verwendet, teilweise einfach zu dunkel und auch nicht unbedingt gut aufeinander abgestimmt. Das Buch hat eine Klebebindung, die allerdings schnell die eine oder andere Seite freigibt. Schade, denn schon, wenn man nur mal die Falz etwas kräftiger mit dem Finger nachfährt, hat man mitunter eine kleine Loseblattsammlung in der Hand.
Optimal wiederum die acht zusätzlichen Coaching-Karten. Auf diesen sind die zentralen Tipps festgehalten. Die Karten ließen sich im Zweifelsfall sogar mit ins Deckelfach vom Rucksack stecken. Und auf einer grünen Sommerwiese, während einer Pause, nochmals nachlesen.
„Berggenuss statt Höhenangst“ ist im Pietsch Verlag erschienen. Umfang 128 Seiten, broschiert, Hardcover mit Schutzumschlag. In jedem Buchladen oder beim Verlag für 14,95 Euro (D) zu bestellen. ISBN: 978-3-613-50671-8.
Das Buch “ Berggenuss statt Höhenangst” hat mir der Pietsch Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
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