Deutschland

Der Ski macht, was er will

Erste Langlaufversuche

Eine Expedition im Outback 

Ob wir Lust hätten, ins Outback zu kommen. Eine Runde Langlaufen im Wald. Vor den Toren der Stadt. Natürlich würde meine Freundin verstehen, wenn wir lieber in die „echten“ Berge wollten. Doch darum ging es gar nicht. Wir hatten einander viel zu lange nicht gesehen und die Entscheidung war schnell klar. Schließlich war zum Wochenende direkt vor der Haustür – endlich!, Ende Januar – der Winter ums Eck gekommen und hatte in den zurückliegenden 36 Stunden der Landschaft ganz behutsam ein weißes Kleid angelegt. 

Mittendrin in dieser Winterlandschaft nun: die Langlaufski der Gruppen-Jüngsten; etwas kürzer als der laufende Meter, zu dem sie seit Neuestem gehörten. Secondhand gefunden und für diese späten Wintertage gerade rechtzeitig per Post angekommen. Die Ski, wohlgemerkt, nicht das Kind.   

Im Grunde hatte ich nicht damit gerechnet, dass wir lange in dem Wäldchen am Ortsrand unterwegs sein würden. Doch weit gefehlt: der Ausflug entwickelt sich bald zu einer regelrechten Ski-Expedition – so kann man das Ganze ruhig nennen, schließlich sind die Gräser, die an ein paar Stellen in den Weg ragen und die uns Erwachsenen bis zu den Knien reichen, für die Dreijährige wahre Hindernisse, in denen sich die Stöcke leicht verhaken können. Und auch einige unregelmäßigen Bodenwellen sind echte Herausforderungen für die kurzen Beine. So ist es alles andere als selbstverständlich, dass die schmalen Latten fast problemlos hinauf und hinab gleiten über diese Unebenheiten. Doch auch das Hinfallen hier und da nimmt die Lütte bald nur noch amüsiert hin. 

Als sich einer der kurzen Ski aus der Spur fädelt, unter dem Schnee verhakt und Anlass für wieder eine weich-weiße Landung ist, fallen nebenbei unsererseits die Worte: „Der Ski macht, was er will.“ – Ein Satz, den sie daraufhin in einem fort nachplappert und, sich tapfer fortschiebend, alle drei Meter quietschvergnügt von sich gibt. 

Was für ein gelungener Spätstart in den Winter! 

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