Eine Wanderung zum Alpengarten auf dem Schachen
Für manche Wanderungen braucht es einfach etwas nötiger den perfekten Moment als für andere. Für die Wanderung zum Schachen zum Beispiel. Vor allem, wenn man gerne mal Blumen schaut:
Vielen ist der Schachen vor allem wegen König Ludwig II. ein Begriff: Oberhalb von Garmisch-Partenkirchen, am Fuße des Wettersteingebirges, hat er sich einst an einem besonders schönen Plätzchen Erde ein Berghaus errichten lassen – das Königshaus am Schachen. Im Erdgeschoss noch ein komfortables alpines Ferienhäuschen, trumpft es im Obergeschoss mit einem türkischen Saal auf – orientalisch-prunkvoll ausstaffiert mit vergoldeten Wänden, Divanen und Teppichen. Ein Besuch lohnt sich unbedingt – vor allem, wenn die Sonne scheint, ist das Lichtspiel durch die bunten Scheiben atemberaubend.
In unmittelbarer Nähe des Königshauses wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein Alpengarten angelegt. Er gehört zum Botanischen Garten München-Nymphenburg und beheimatet auf 5.000 Quadratmeter jede Menge Pflanzen aus den Alpen. Und hier kommt „der perfekte Moment“ ins Spiel: Die meisten der Alpenblumen blühen im Juli und verwandeln den Alpengarten in ein kleines Blumenmeer.
Ich kann nur empfehlen: Einfach mal langfristig ein Wochenende im Juli für diesen Ausflug reservieren!
Wege auf den Schachen
Am gewöhnlichsten und leichtesten vom Wanderparkplatz hinter Schloss Elmau. – Achtung: Langer Hatscher! Einen Großteil der Zeit auf einer Forststraße, erst ab der Diensthütte bei der Wettersteinalm wird der Weg holpriger und samt allmählichem Ausblick schöner. Es ist durchaus empfehlenswert, mindestens dieses erste Stück einfach zu radeln statt zu gehen. Zu Fuß ist man bergauf je nach Kondition rund 3 Stunden unterwegs.
Eine andere Variante führt von Garmisch-Partenkirchen durch die Partnachklamm und über den Kälbersteig; außerdem lässt sich der Schachen auch von Mittenwald angehen, am Lautersee und Ferchensee vorbei.
Öffnungszeiten
Der Alpengarten am Schachen ist grob von Mitte Juni bis Anfang September geöffnet. Genauere, aktuelle Infos gibt es direkt beim Botanischen Garten München-Nymphenburg.
Besonderheit
Die Pflanzen im Alpengarten sind nach verschiedenen Regionen geordnet – angefangen bei den Ostalpen mit den Bayerischen Alpen über die West-, Zentral- und Südalpen. Darüber hinaus geht’s in alle alpinen Gegenden der Welt – u.a. in die Karpaten, in die Rocky Mountains und in den Himalaya.
Aus dem Himalaya stammt auch eine ganz besondere Pflanze – die Megacarcpaea polyandra, ein ziemlich großes Kreuzblütengewächs, das in seiner Heimat auf 3.000 bis 4.300 Metern wächst. Das außergewöhnliche: Die Pflanze blüht nur alle 10 bis 15 Jahre. Am Schachen war das zum Beispiel 2013 der Fall.
Auch gut zu wissen
Wer es partout nicht schafft auf den Schachen zu gehen, kann auch im Botanischen Garten in München Alpenblumen schauen. Und zwar im Alpinum. Klar, auch sonst ist der Botanische Garten ein Paradies für Pflanzenliebhaber.