Buchtipp: „Münchner Skitourenberge“
Auch, wenn’s im Flachland nicht so aussieht – in den Alpen ist durchaus noch Winter. Skitourenzeit. Wer mit dem Skitourengehen beginnt, der sucht nach verlässlichen Informationen rund um den passenden Berg. Der Bergverlag Rother hat einen Tourenführer im Programm, der sich lange nutzen lässt. – Selbst wenn man irgendwann schon längst kein Anfänger mehr ist …
„Sie haben gewonnen.“ – ‚Ja perfekt’, denke ich mir. Alle Jubeljahre nehme ich mal an einem Gewinnspiel teil und dann klappt’s auch gleich auf Anhieb. Gut, andere gewinnen eine große Urlaubsreise. Ich nur einen App-Download. Doch immerhin, obendrauf noch ein Buch. Aber von vorn:
Juni 2013. Der Bergverlag Rother bringt gerade seine Touren-App unter’s bergbegeisterte Volk. Ich stolpere über ein Online-Gewinnspiel. Beantworte eine Frage. Darf mir wenige Tage später als einer der Gewinner einen Guide meiner Wahl in der Touren-App herunterladen. Und bekomme den dazugehörigen Führer in der Printausgabe.
Dass der Sommer vor der Tür steht, hält mich nicht davon ab, mir den Führer „Münchner Skitourenberge“ von Markus Stadler auszusuchen. Schließlich, so meine Idee, will ich beim erstbesten richtigen Schnee ordentlich in den Münchner Hausbergen durchstarten. Nun, da hatte ich die Rechnung ohne den Winter 2013/2014 gemacht. Statt mich durch’s halbe Buch zu touren, reichte es nur für einen kleinen Einstieg.
Das ist aber letztlich auch egal. Ob nun das Buch ein paar Schneeflocken früher oder später ausgiebig zum Einsatz kommt, spielt kaum eine Rolle. Denn ich ahne: Es wird sich dauerhaft zu einigen anderen Bergführern gesellen, die mich seit Jahren treu begleiten.
„Münchner Skitourenberge“ gehört in die Reihe Rother Selection. Wie auch die anderen Titel dieser Reihe fällt das Buch durch seine besonders großzügige Aufmachung auf. Heißt: Großes Format – mit 16 x 23 cm nichts zum in-den-Rucksack-Stecken. Dafür zu jeder Tour schöne Bilder und aussagekräftige Kartenausschnitte. Außerdem detaillierte Informationen zur Hangrichtung, Lawinengefährdung, zu Karten und Wald-/Wildschongebieten.
Zwischen Oberstdorf und Salzburg können sich Tourengeher mit diesem Buch austoben. Und zwar nicht nur Anfänger: Im Buch werden neben Einsteigertouren auch mittelschwere und schwierige Touren besprochen – perfekt zum Mitwachsen also.
Während ich die erste Auflage mit 92 Touren habe, ist derweil bereits die zweite Auflage – nun mit 100 Touren – erschienen. Bei der immer größeren Beliebtheit vom Skitourengehen wäre es nicht verwunderlich, wenn schon in der nächsten Saison die dritte Auflage fällig wird.
Und dann – die App: Mit ihr hat man die „Münchner Skitourenberge“ in ausführlicher Beschreibung dann doch in der Hosentasche. Während die App selbst kostenlos ist, bezahlt man für das Herunterladen des Skitourenführers knapp zehn Euro. Alternativ: Wer das Buch als Print-Ausgabe kauft, erhält online ergänzend die GPS-Daten.
Zum Austesten der App gibt’s einzelne frei zugängliche Touren, danach kann man entscheiden, ob’s einem taugt. Auch in der App ist auf das Kartenmaterial Verlass. (Hütten sind eingezeichnet, wo sie hingehören. Höhenlinien bauen ordentlich aufeinander auf. – Bei Outdoor-Apps ist das nicht immer selbstverständlich.)
Selbst, wer sich dagegen entscheidet, einen Tourenführer herunterzuladen – mit der App lässt sich jede Tour verlässlich tracken. Nur die Akkuleistung des Smartphones setzt hier (noch) Grenzen.
Fazit: Wer’s vor allem haptisch mag und auch gerne mal länger schmökert, für den sind nicht nur die Skitourenziele dieses Führers traumhaft, sondern schon das Buch selbst. Auch sehr schön: Als Geschenk für Skitourengeher und solche, die es werden wollen. Zumal es eine große Bandbreite an Könnens-Stufen abdeckt. Die App ist ein nettes und vor allem brauchbares Extra. Buch ohne App funktioniert bestens, App ohne Buch ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache.
Das Buch: „Münchner Skitourenberge“ von Markus Stadler. 336 Seiten. Aktuell in 2. Auflage im Bergverlag Rother für 29.90 Euro (D) erhältlich. ISBN 978-3-7633-3065-2.