Eine Bergtour à la Mönchgut
Wenn bei einem Besuch auf Rügen plötzlich von „Alpen“ die Rede ist, dann wird wahrscheinlich jeder, der gerne auf hohe Berge steigt, hellhörig. – Darf man ruhig. Denn auch wenn diese „Alpen“, selbstredend, nicht mal ansatzweise mit der Gebirgskette weiter südlich zu vergleichen sind, so lohnen sie einen Besuch, wenn man gerade auf der größten deutschen Insel ist:
Im äußersten Osten von Rügen hängt nämlich – durch das Wasser ordentlich zerfranst – die Halbinsel Mönchgut. Während einige Gegenden der Halbinsel gerade mal 50 Zentimeter über dem Wasser liegen, ragen die Zickerschen Berge, die die Einheimischen liebevoll „Zickersche Alpen“ nennen, bis zu vergleichsweise stattlichen gut 60 Metern aus dem Wasser.
Große Teile vom Mönchgut sind als gleichnamiges Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die höchste Erhebung des Mönchgut, der Bakenberg, ist mit seinen 69 Metern ein wunderbarer Aussichtspunkt über das hügelige Land. Abgesehen von ein paar Bäumen und Sträuchern sind die Zickerschen Berge so offen, dass sich schon an einem windig-kühlen Sommertag ansatzweise erahnen lässt, wie garstig es hier im Winter werden kann.
Aber erst mal eine Weile stehen bleiben hier oben und genießen, während unten die Wellen gegen die Küste schlagen:
… wir schaun das reizende Mönchgut,
Paradiesischen Sitz mitten in brausender Flut …(Ernst Moritz Arndt, Lebenstraum)
Fazit: Vollkommen unaufgeregt. Und so wunderbar!
Gut zu wissen:
Dauer: Die Zickerschen Berge sind von den Dörfern Groß Zicker im Süden und Gager im Norden zu erreichen. Als kleine Runde einfach einem der gut erkennbaren Pfade die Hügel hinauf folgen, der Bakenberg ist ausgeschildert. – Ab Gager kaum eine Stunde retour. Eine längere Variante führt auf einer Länge von knapp neun Kilometern um die Zickerschen Alpen.
Hin und Weg: Wer genügend Zeit mitbringt, kann einen Besuch in den Zickerschen Alpen sehr gut mit einer Rad-Tour auf dem Mönchgut verbinden. Start zum Beispiel in Göhren, dem Radweg nach Thiessow und nach Klein Zicker folgen. Auf dem Rückweg den Abzweig nach Gager nehmen, wo die Straße bald zu einem DDR-Plattenweg wird. In Gager das Rad stehen lassen; der Weiterweg ist aus Naturschutzgründen nur zu Fuß zulässig. Auf dem Rad-Rückweg dann über das hübsche Middelhagen und quer durch die Felder nach Göhren.
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