Auf dem Innsbrucker Zirbenweg
Manch kleine Wanderung lässt sich mit zwei kurzen, einfachen Sätzen zusammenfassen: „War toll. Musst du unbedingt mal machen!“ – Wenn du zum Beispiel mit mir auf den Innsbrucker Zirbenweg zu sprechen kommen solltest, wirst du sicher diesen kurzen Jubelruf von mir hören.
Auf mich wirken Zirben eh immer etwas märchenhaft, was wohl ein Stück weit an der oft sehr bizarren Wuchsform der Bäume liegt. Dazu die langen, tiefgrünen Nadeln auf rötlichem Holz. Wahrscheinlich ist’s auch das Wissen um die Höhenlage, die den Anblick von Zirben für mich immer wieder zu etwas Besonderem machen. Denn im Tal findest du sie nicht; sie wachsen bevorzugt auf 1.500 bis 2.000 Metern Höhe. Und eben auch nicht überall.
Als ich im Oktober nach dem ersten Schneefall hier oben auf dem Innsbrucker Zirbenweg stehe, wirkt alles regelrecht kitschig überhöht: Dunkelgrün die Zirben. Hier und da eine herbstlich gelb verfärbte Lärche. Und obendrauf frisches Weiß.
Süßlich-harzig duften die Zirben in der frischen Luft. Sie lassen mich an die festen Zapfen der Bäume denken, aus denen sich – in Scheiben geschnitten und eingelegt – wunderbarster Zirbenschnaps herstellen lässt. So kalt, wie mir vom ganzen Stehenbleiben, Schauen und Fotografieren geworden ist, hätte ich wirklich nichts gegen ein Stamperl.
Doch was soll’s. – Von den Eindrücken bin ich allemal selig. Zirbe sei Dank!
Gut zu wissen
Hin- und wegkommen: Für die meisten heißt es wahrscheinlich am ehesten, mit dem Glungezer-Sessellift von Tulfes auf gut 2.000 Meter zur Talfein-Alm hinaufzugondeln. Das dauert – mit einmal Umsteigen – etwa eine halbe Stunde. Im Herbst kann’s durchaus kalt dabei werden. Am Ende des Zirbenwegs dann mit der Patscherkofelbahn ins Tal, nach Igls. Von dort zurück mit dem Postbus nach Tulfes. Wer seinen Wandertag in Innsbruck beginnt, kann ab Hauptbahnhof mit dem Bus nach Tulfes fahren, zurück in die Stadt geht’s ab Igls mit dem J-Bus.
Gehzeit: Von der Tulfein-Alm zum Patscherkofel ca. 2,5 Stunden. Die Wanderung ist leicht, ohne nennenswertes Auf und Ab.
Mehr Zeit?: Dann lohnt es sich, vom Patscherkofel zu starten und – bei passenden Bedingungen – einen Abstecher über die Glungezerhütte zu machen. Von dort hinunter zur Tulfein-Alm und zurück über den Zirbenweg zum Patscherkofel.