Bergauf Hier & da hin Slowakei

Ein slowakisches Wintermärchen

Velka Fatra (4)

Auf Schneeschuhen zur Hütte Chata pod Borišovom

Es gibt Tage in der Natur, die bleiben ganz besonders in Erinnerung. Denke ich zum Beispiel an den letzten Winter, fällt mir der Besuch der Berghütte Chata pod Borišovom ein.

Die Hütte liegt unterhalb des 1.510 Meter hohen Borišov im Nationalpark Velka Fatra (Große Fatra) im Norden der Slowakei und gehört dem Slowakischen Touristen-Klub (KST). Schaut man in die Karte (und auf die Hinweisschilder), dann wird schnell klar: Die Chata pod Borišovom ist so was wie das Rom der Region – viele Wege führen dorthin, aus allen Richtungen.

Wir kamen aus dem Norden, aus dem L’ubochňa-Tal, was zumindest im Winter sehr ungewöhnlich ist. Denn der Ausgangspunkt der Tour liegt am Ende des 25 Kilometer langen Tals. Und Fahrzeuge dürfen nur mit Sondererlaubnis hinein. Wir durften, denn wir waren eine Woche lang gemeinsam mit Wissenschaftlern unterwegs und suchten nach Spuren von Wölfen und Luchsen. Eigentlich auch Bären, aber bei all dem Schnee wussten wir schon, dass die in ihren Höhlen schlafen würden.

Was soll ich sagen: An diesem letzten Tag im Tal fanden wir nicht den Hauch einer Spur von Wolf oder Luchs. Nix. Nada. Niente. Und trotzdem hat sich dieser Tag in meiner Erinnerung eingeprägt. – Der Moment, als wir aus dem klirrend kalten Tal endlich hoch genug gestapft waren, um unsere Gesichter in die wohlig-wärmenden Sonnenstrahlen zu recken. Später, als die Sonne die Wipfel verreifter Bäume anleuchtete und wie an einem Winterkleid zu zupfen schien. Und der Moment, in dem wir die Hütte erreichten – am Ende eines Weges, von dem es hieß, manch Abzweig sei mitunter schwer zu finden. Auf dem wir trotz Schneeschuhen teils tief versanken. Der mitunter mühsam und auf jeden Fall lang war.

Am Abend dann: Da unser kleiner Expeditionstrupp nichts Auffälliges gefunden hatte, konnten wir bei der gemeinsamen Tagesauswertung auch keine Spurenfunde in unseren Planquadraten markieren. Ganz ehrlich: Das war auf seine Weise bitter. Zumal wir von den tollsten Funden der anderen erfuhren. Doch eins war klar: Wir hatten an diesem Tag ein slowakisches Wintermärchen erlebt.

Geschichten & Gebäck: Dieser Artikel ist Teil vom Outdoor Blogger Adventskalender 2015. In diesem Adventskalender der etwas anderen Art erzählen 24 Outdoor-Blogger Weihnachtliches & Winterliches. Außergewöhnliches und Unerwartetes. Dies war Türchen Nummer 7. Lasst euch auch weiterhin überraschen! Tag für Tag. 

Den Anfang machten: 

#outdooradvent2015

Sven von aufundab – Outdoorblogger-Adventskalender 2015

Björn von St.Bergweh – Top5 Berg-Nerd Geschenketipps aus HH  

Chris von Wohlgeraten – Zu Besuch beim Lebzelter und Wachszieher

Dennis von Outdoorblog – Ein Jahr Indoor statt Outdoor

Jürgen von JayBeTV – Liebesbrief an die Erde

Rene von Outdoor-Spirit – Eine Erstbefahrung hinterm Eisernen Vorhang

Bis zum Weihnachtsabend geht’s weiter mit: 

Stefanie von Gipfelglück – Gipfelbuch Kampenwand. Ein Lieblingsberg

Jörg von Outdoorsüchtig – Der Christkindlmarkt in Limburg 

Martin von gehlebt – Wenn zur Weihnachtszeit die Heimat ruft

Erika von Ulligunde – Von Mut, Stolz und Neues probieren

Martin von Alpinfieber – Was mich zu Pistenskitouren bewegt

Uli von auf-den-berg – Karwendel. Von Pertisau auf die Lamsenjochhütte

Jörn von Foxletics – Mein sportlicher Wunschzettel an den Weihnachtsmann

Eva von evalescam – 15 Wintersportemotionen

Florian von Phototravellers – Madeira im Winter 

Kathrin von Fräulein Draussen – Ist das Abenteuer oder kann das weg?

Markus von Outdoor Blog – Bergweihnacht Vegetarisch

Martin von einfach draußen – Schwarzenberg: Wandern und Rodeln an Silvester 

Robert von Abenteuersüchtig – Fallschirmspringen

Conny von Die Streunerin – A fetzn Gaudi  

Tourendatenbank – Outdoorspaß im Dunkeln

David & Torben von MyDailyMilk und Wandervideoblog – Outdoorwünsche 2016 

Simone von Outzeit Passau – Ist Weihnachten denn überhaupt noch Weihnachten?

  1. Pingback: Meine Lieblingsfundstücke im Dezember 2015 - soschy on tour

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